Zwei Trauerschwäne an einem Gewässer
Bildrechte: BR/Andi Ebert

Seit Jahrhunderten drehen auf Schloss Rosenau in Rödental schwarze Schwäne ihre Runde auf dem See im Schlosspark. Das hat einen guten Grund.

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Zu viele Ausflüge zur Eisdiele: Zwei Schwäne auf Heimatsuche

Zwei schwarze Schwäne sind für die Schlösserverwaltung von Schloss Rosenau in Rödental zum Problem geworden. Immer wieder rissen die Tiere aus. Jetzt werden neue Besitzer gesucht. Ein erster Interessent scheint schon gefunden.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Sie drehten fleißig ihre Runden auf dem Schwanensee unterhalb von Schloss Rosenau in Rödental im Landkreis Coburg. Doch viel zu häufig sind die beiden schwarzen Schwäne ausgebüxt und mussten von den Gärtnern der Schlösserverwaltung wieder eingefangen werden. Jetzt wird ein neuer Besitzer für die Problemschwäne gesucht. Ein neues Schwanenpaar hat sich inzwischen gut eingelebt.

"Ein mal ist das ja ganz witzig": Gärtner müssen Schwäne einfangen

Immer wieder rief die Polizei bei Steffen Schubert von der Schlösserverwaltung an. Er sollte seine ausgerissenen Schwäne wieder einfangen, die es kilometerweit, bis zu einer Eisdiele in der Ortsmitte geschafft hatten. Die Gärtner rückten aus und fingen die Tiere wieder ein, erinnert sich Steffen Schubert. Ein mal sei das ja ganz witzig, aber die Schwäne hatten offenbar Spaß daran gefunden, den See zu verlassen.

Jetzt sitzen die beiden Problemschwäne, ein Männchen und ein Weibchen, in einem Winterquartier und warten auf einen neuen Besitzer. Die Schlösserverwaltung habe entschieden, ein neues Paar anzusiedeln. Aber auch für die Ausreißer soll eine neue und schöne Heimat gefunden werden, verspricht Steffen Schubert. Eine Landesgartenschau, außerhalb Bayerns, habe bereits Interesse bekundet. Von hier aus könnten die Schwäne wohl auch nicht so schnell abhauen, hofft Schubert.

Zwei neue Männchen sind "total pflegeleicht"

Für den Schwanensee wurde inzwischen Ersatz gefunden. Zwei Männchen drehen seit einigen Tagen ihre Runden auf dem See. Parkmitarbeiterin Lea Brückner kümmert sich liebevoll um die beiden und offenbar gefällt es ihnen auch gut. "Die sind total pflegeleicht und haben die Ruhe weg." Die große Hoffnung der Schlösserverwaltung: Die beiden Schwäne bleiben auf dem See und in dessen Umgebung. In den ersten Wochen habe das bislang auch ganz gut geklappt, sagt Lea Brückner.

Schwarze Schwäne haben lange Tradition in Rödental

Seit mehr als 150 Jahren gibt es schwarze Schwäne auf dem See, sagt Steffen Schubert von der zuständigen Schlösserverwaltung. Die englische Königin Victoria habe nach dem Tod ihres Gemahls Prinz Albert († 1861) angeordnet, dass auf dem See schwarze Schwäne, als Zeichen der Trauer, schwimmen sollten. Albert war 1819 auf Schloss Rosenau zur Welt gekommen. Seither habe es keine Zeit ohne die so genannten Trauerschwäne auf dem Schwanensee gegeben.

Für die Besucher seien die Schwäne oft wichtiger als das Schloss Rosenau, scherzt Steffen Schubert. Auch er hofft, dass sich die Schwäne gut einleben und für viele Jahre in Rödental bleiben können – ohne Zwischenfälle.

Ein schwarzes Schwanenpaar sucht neue Besitzer und wartet im Winterquartier von Schloss Rosenau.
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Schwanenpaar sucht neuen Besitzer

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